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Freitag, 12. Januar 2018

Familienzuwachs ja oder nein?

Hallo ihr Lieben,

heute möchte ich gerne etwas zum Thema Familienzuwachs bloggen.
Eigentlich ja ein eher intimes Thema, aber wir haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass wir gerne noch ein drittes Kind und auch gerne einen Hund hätten.

Viele von euch müssen bestimmt gerade mal Luftschnappen und fragen sich sicherlich, ob wir noch alle Latten am Zaun haben. Zwei kleine Kinder, eines davon Autist. Und dann noch mehr Verantwortung aufbürden.

Um ehrlich zu sein, wir haben auf die obige Frage aktuell auch keine Antwort.
Was vorher so sicher schien, hat durch die Diagnose doch zu wackeln begonnen.
Ein drittes Kind
Ja, das hätten wir gerne. Ein Schlafzimmer ist noch da, unsere Herzen hätten noch mehr als genug Liebe zu geben. Aber Liebe alleine reicht ja nicht aus, um ein Kind groß zuziehen.
Ein autistisches Kind fordert mehr Zeit und Energie von den Eltern, als ein "normales" Kind. Aufmerksamkeit, Therapiezeit, Exklusivzeit für alle Kinder.
Können wir allen Kindern gerecht werden, wenn wir drei Kinder hätten?
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Junge eine Störung im autistischen Spektrum aufweist, ist höher, als bei einem Mädchen, was, wenn wir einen Jungen bekommen würden und er ebenfalls Autist wäre, könnten wir das stemmen?
Wenn wir ein Drittes bekommen sollten, wann wäre ein guter Zeitpunkt? Sicher nicht, wenn Clemens in die Schule geht, denn dann fängt die Arbeit für ihn und für uns erst richtig an. Also dann zeitnah? Zwei Jahre finde ich einen tollen Abstand, man sieht es ja an Clemens und Livia. Livia liebt ihn. Und sie ist das einzige Kind, auf dass er reagiert, mit dem er wirklich interagiert. Autisten sozialisieren sich hauptsächlich mit und über ihre Familien, wieso also nicht noch ein kleines Wesen in unserer Mitte begrüßen? Aber drei kleine Kinder innerhalb von vier Jahren? Können wir das nervlich? Bleibt da auch noch Zeit für uns, um Energie zu tanken?
Was vorher glasklar schien, ist gerade überhaupt nicht klar. Nicht greifbar. Und egal wie man es dreht, es gibt immer einen Haken.
Wir werden sehen, wie sich unsere Gedanken weiterentwickeln und wohin uns das ganze führt.


Und wie ist das überhaupt mit einem Hund?
Ein Hund steht schon seit Jahren auf der Agenda. In ein paar Jahren, wenn die Kinder größer wären und selbstständig Aufgaben übernehmen könnten, sollte ein großer Hirtenhund hier einziehen. Ein Arbeitstier, groß, stattlich und stolz sollte er sein. Und nun stehen wir hier und werfen die ausgesuchte Rasse wieder über Bord. Mit einem autistischen Kind brauchen wir einen Hund, der nicht misstrauisch ist. Der ein ruhiges und sanftes Gemüt hat.
Berechtigte Frage an dieser Stelle: Muss das mit dem Hund denn überhaupt sein?
Ja!
Clemens braucht einen Begleiter, einen treuen Freund.
Nun die Frage, welche Rasse soll es sein? Nichts scheint so richtig zu passen. Die offiziell ausgewiesenen Begeleithunderassen gefallen uns nicht. Bei Labradoren und Goldis muss man auf die Linie achten, es muss eine Showlinie sein und keine Arbeitslinie, von wegen Jagdtrieb und so.
Es gibt speziell ausgebildete Assistenzhunde für Autisten. Die kann sich nur keiner leisten.
Aktuell stehen wir mit einem Hundetrainer in Kontakt und bringen Clemens regelmäßig in die Welpenstunde, um zu sehen, wie er auf welche Rasse reagiert. Und natürlich auch, damit der Trainer uns und vor allem ihn kennenlernt und uns dann besser mit Rat und Tat zur Seite stehen kann. Mit ihm soll der Hund auch ausgebildet werden.
Wir hoffen, dass der Hund uns etwas entlastet. Dass es reicht, wenn der Hund neben ihm sitzt, dass der Hund ihm in unbekannten Situationen Schutz und Halt bietet. Dass der Hund frühzeitig merkt, wann Clemens genug hat und uns ein Zeichen gibt, sodass wir ihm schnellstmöglich Schutz und Ruhe bieten können. Um einen Meltdown/Shutdown zu verhindern.
Ihr seht, viele und hohe Ansprüche. Das ist natürlich mit Arbeit verbunden. Der Hund muss trainiert werden, gut ausgebildet werden, um die Begleithundeprüfung überhaupt erfolgreich ablegen zu können.
Bei Livia mache ich mir da übrigens keine Gedanken. Sie liebt Tiere über alles.

Ihr seht, egal, ob Kind oder Hund, es ist alles zeitintensiv.
Haben wir uns ein ausreichendes Netzwerk aufgebaut, um das alles wuppen zu können? Ist genug Unterstützung da?
Fragen über Fragen, schwere Herzen sind schon vorprogrammiert. Wir werden sicherlich noch viele Stunden hier sitzen und uns den Kopf zermartern.
Ihr werdet dann hier erfahren, wie es weitergeht :-)

Bis bald
Eure Stina

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