... an denen man alles einfach hinschmeißen möchte. Sich am liebsten im Bett verkriechen und die Decke über den Kopf ziehen möchte. Nichts hören und nichts sehen will.
Anscheinend haben meine Kinder ihre innere "Ich-spinne-rum"-Uhr synchronisiert.
Die Babyschwester lässt uns seit einer guten Woche keine Nacht mehr schlafen, ist extrem anhänglich und möchte so gar nichts alleine machen.
Und dann haut mein kleiner Autist auch noch voll auf die Kacke.
Immer, wenn er neue Wörter lernt, oder ein Fortschritt in einem anderen Bereich zu erkennen ist, flippt er völlig aus. In den Tagen davor spricht er unglaublich viel in seiner eigenen Sprache. Da sind wir dann immer schon vorgewarnt. "Er kauderwelscht wieder.", "OK, dann schauen wir mal, wann die Wutwolke los bricht."
In der Regel dauert der Vorlauf drei bis vier Tage. Es kommt aus ihm raus, wie ein Wasserfall, aber keiner versteht irgendetwas. Spätestens an Tag fünf spricht er wieder deutlicher und hat einige neue Wörter in seinen aktiven Wortschatz aufgenommen. Leider leiden einige andere, ältere Wörter dafür dann. Aber so sei es.
An Tag sechs geht es dann los, dass er extrem unruhig wird, für nichts still sitzen bleiben kann. Er alles anfängt, ihn aber nichts zufrieden stellt. Er hat in diesen Phasen keinerlei Geduld für irgendetwas. Fängt sofort in einer extremen Lautstärke mit einem ganz furchtbaren, schrillen Ton an zu jammern, springt dabei schon rum oder haut etwas auf den Tisch. Nur um bei Nichtbeachtung bzw. bei einem zu langsamen Beachten völlig zu eskalieren. Er wirft Dinge durch die Gegend, haut oder tritt uns, an schlimmen Tagen kommt noch das beißen dazu. Seine Lautstärke und dieser schrille Ton verdreifachen sich, er beginnt extrem zu schwitzen.
So läuft es nun schon die letzten beiden Tage mit ihm.
Man merkt, wie ihm die Welt durch den Kopf schießt. An diesen extremen Tagen schaltet er ganz oft ab. Mal für ein paar Sekunden, mal für Minuten. Nur um danach zu explodieren. Aus dem Nichts, einfach so.
Diese extrem fordernde Tage in Kombination mit durchgemachten Nächten sind der ideale Cocktail für Streit und Anschreien vom feinsten. Und es kotzt mich an! Ich kotzte mich an!
Diese Ungeduld, diese Machtlosigkeit, keine Kontrolle über nichts zu haben, dieses Nicht-Verstehen des eigenen Kindes, funktionieren zu müssen, obwohl man eine Pause bräuchte, die man sich aber definitiv nicht leisten kann, denn gerade an solchen schlimmen Tagen braucht er uns ja besonders.
Ja, manchmal möchte man auf "Stopp" drücken, eine Pause haben. Energie tanken, um wieder geduldig sein zu können, um seine Welt besser verstehen zu können. Um nicht in hässliche Muster zu verfallen.
Übrigens flippt er im Kindergarten nicht aus. Es ist so, als ob es erst los rollt, wenn er in seiner sicheren Umgebung ist. Was ja eigentlich ein recht guter Umstand ist.
Aber eben ein kräftezehrender Umstand.
So, genug gejammert ;-)
Bis bald
Eure Stina
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