Bei unserem letzten Termin für dieses Jahr, war es dann auf einmal soweit.
Aus einer eher schlechtlaufenden kognitiven Testung entwickelte sich ein Gespräch zwischen mir und unserer Pädagogin.
Es war ein sehr angenehmes Gespräch über sein Können und Nicht-Können. Und dann brach es plötzlich aus mir raus, ohne jede Vorwarnung. Ich merkte erst, was ich sagte, als ich mich selbst reden hörte.
Ich sagte Frau J. , dass ich weiß, dass er Autismus hat, auch ohne diese ganzen Bögen und Tests, dass ich es schon immer wusste und es für mich zunächst keine Änderungen geben würde, da sich unsere Baustellen ja trotz Diagnose erst einmal nicht auflösen würden und er trotz allem mein Kind ist! Mein Kind, dass ich liebe.
Frau J. schaute mich ganz fest an und sagte dann: "Sie wissen, ich darf keine Diagnose stellen, aber ja, es deutet einiges daraufhin."
Ich antwortete, dass ich es einfach schon immer wusste, woraufhin sie ihren Block nahm und sich etwas notierte.
Ich erzählte ihr davon, dass ich in den letzten beiden Jahren immer mal wieder am Autismus hängengeblieben bin und dass einfach so vieles eigentlich deutlich ist, anderes wiederum nicht. Und auf ein mal sprachen wir ganz offen über Autismus. Sie vermied tunlichst, das auszusprechen, was wir beide wussten, nämlich, dass Clemens eine Autismusspektrumstörung hat. Aber sie verneinte nie eine meiner Aussagen. Sie empfahl mir ein Buch, dass sie während des Studiums ein mal gelesen hatte "Buntschatten und Fledermäuse" (Hierzu verfasse ich noch einen gesonderten Beitrag). "Es wird Ihnen helfen ihn besser zu verstehen."
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