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Freitag, 22. Dezember 2017

Und weiter im Text

Beim Versuch diesen Post zu strukturieren, habe ich gemerkt, dass in meiner Erinnerung schon einiges verwaschen ist. Ich bekomme die einzelnen Termine nicht mehr klar getrennt, vermische teilweise die Testungen mit den Tagen.
Aber ich weiß noch, was getestet wurde. Bei den nächsten Terminen werde ich mir Notizen machen, um euch einen besseren Einblick zu geben.

Wir haben zu dem jetzigen Zeitpunkt die erste Diagnostikrunde noch nicht ganz abgeschlossen. Vor uns liegen noch ein Termin, um den Entwicklungsstandtest zu beenden, ein Termin um eine körperliche Untersuchung zu machen und ein Termin für das Planungsgespräch.

So, nun aber endlich zum Bericht der bereits erfolgten Termine 😊 
Unser zweiter Termin war noch recht unspektakulär. Wir redeten viel, versuchten eben so gut es ging ein Bild von ihm zu zeichnen. Ab und an versuchte Frau J. in Kontakt mit Clemens zu treten, was natürlich kläglich scheiterte. Er legte sich lieber in das Zelt, dass so schön mit Kissen ausgelegt ist, kuschelte sich rein und nahm sich die Babyborn zur Brust. Zwischendurch ging er mal an den Schrank, um zu schauen, was es so gab, aber eigentlich fand er nur den Schiebemechanismus interessant. In einem anderen Schrank entdeckte er nach einiger Zeit ein Puzzle und da er Puzzle wirklich liebt, beschäftigte er sich natürlich auch lieber damit, als auch nur ein Mal auf seinen Namen zu reagieren. Allerdings konnten wir kurz vor Schluß einen kleinen Erfolg verzeichnen - er schaute kurz zur Pädagogin, als sie ihn mit Namen ansprach.
Am Ende des Termins eröffnete Frau J. , dass sie in der darauffolgenden Woche gerne mal schauen würde, ob er sich testen ließe. Wieder so ein Moment, wo ich kurz an allem zweifelte. Natürlich muss es Referenzrahmen geben. Aber wer sagt mir, dass es nicht einfach nur da rein gepresst wird und das war es dann? Konnte ich sicher sein, dass Frau J. wirklich Clemens als Clemens beurteilt und ihr Gutachten nicht nur auf Grund der Testung entstehen würde?
Außerdem gab sie mir Fragebögen mit, ein Mal für mich und ein Mal für den KiGa. Mir wurde das Herz schwer. Zu den Bögen werde ich einen gesonderten Post verfassen :-)
 Ich merkte schon auf der Heimfahrt, dass wir beide ziemlich gerädert waren. Wie sollte das erst in den kommenden Wochen werden?

In den folgenden Wochen wurde Clemens bei jedem Termin getestet. Es ging um motorische und kognitive Fähigkeiten.
Wir begannen mit den motorischen Fähigkeiten, aber im Laufe einer jeden Stunde hatte ich den Eindruck, dass die Aufgaben abgewechselt wurden. Vermutlich, damit keine Überforderung entsteht.
Natürlich war das mit der Testung nicht so einfach, er hatte so keinen Bock und wollte lieber weiter die Dinge im Raum erforschen.
Aber mit viel Geduld und Überredungskunst konnten wir ihn dazu bringen doch mitzuarbeiten.
Manchmal mussten wir ihm ein Spielzeug abnehmen oder ihn auf den Stuhl setzen. 

Zunächst war ich richtig begeistert, da er die motorischen Aufgaben wirklich gut meisterte. Greifen, Deckel auf-und zu drehen, springen bestritt er hervorragend. Eine Aufgabe erledigte er leider nicht: aus Holzklötzen eine Reihe legen und einen Turm bauen. Hätte ich gleich sagen können, dass er das nicht macht. Er baut nichts mit Holzklötzen. Hat er noch nie getan. Wenn er sie nicht durch eine passende Öffnung wieder in die Kiste sortieren kann, sind sie für ihn nicht von Interesse.
Recht am Anfang des ganzen sollte Clemens ein Bild malen und das tat er sogar.

Die Tests zu den kognitiven Fähigkeiten verliefen meiner Meinung nach nur so lálá. Ein Puzzle , bei dem man verschiedene Formen ineinander setzen musste, löste er ohne Probleme, sogar ohne, dass man es ihm vorher zeigte oder sein Interesse dafür wecken musste.. Ein anderes Puzzle wiederum ging nur so mittelmäßig. Es war eine Grundplatte, die die Form einer Schildkröte hatte. Einmal sollte der Panzer der Schildkröte mit zwei grünen Klötzchen gebildet werden. Er reagierte von Anfang negativ auf das Puzzle, wollte es partout nicht machen. Nach dem dritten Anlauf, hat er die grünen Steine widerwillig platziert. Danach sollte der Panzer aus drei gelben Steinen gebildet werden. Keine Chance. Er fegte die Steine vom Tisch oder drehte sich weg und lief an den Schrank mit den normalen Puzzles.
Dann gab es eine Aufgabe mit Bildkarten. Auf den Karten waren, Nahrungsmittel, Tiere, Personen und Fahrzeuge zu sehen. Er sollte dann die Bilder zu den jeweiligen Gruppen rausnehmen. Es fiel ihm schwer. Er lief immer wieder weg und tat etwas anderes. Als wir ihn dann soweit hatten, dass er einigermaßen still sitzen blieb und sich die Karten auch anschaute, konnte er die meisten Dinge zusammenfügen. Aber er konnte nicht zu allen Bildern die Namen nennen.
Dann gab es eine Aufgabe, bei der es um Farben ging, die konnte er natürlich mit Bravour lösen. Er liebt Farben. Am liebsten ja Fingerfarben.
Bei einem weiteren Termin  sollte er dann Formen und Farben in einem Objekt unterscheiden. Clemens wurden einfarbige und zweifarbige Kugeln gezeigt, sowie große Würfel. Es lagen zwar auch kleine Würfel dabei, aber auf die ging Frau J. nicht extra ein. Nun sollte er ihr aber einen kleinen Würfel geben. Er gab ihr alles in die Hand, außer den kleinen Würfel. Er fasste die kleinen Würfel nicht mal an. Ich weiß nicht, ob er sie nicht sah oder ob er es nicht verstand, ob er das Konzept von dem Würfel auf Grund der Größe nicht übertragen konnte und ob er die Konzepte "groß" und "klein" überhaupt verstand.
Als nächstes sollte er ein Objekt auswählen und Frau J. geben, was "nicht rot" war. Alles, was er offensichtlich rausgefiltert hatte war "rot". Er gab ihr also alles, was rot war.
Des weiteren gab es noch eine Aufgabe, bei der er auf die Tür, das Fenster und mich zeigen sollte. Auch hier kann ich die Sache nicht wirklich einordnen. Er schaute zwar in die Richtungen, aber ob er da wirklich der Aufforderung folgte oder es nur Zufall war, kann ich nicht sagen.
Leider ging es noch weiter bergab. Auch auf die Worte "vorne, hinten, seitlich" reagierte er, als ob  er nur Bahnhof verstehen würde.
Bei allen Terminen war immer Raum für Gesprächssequenzen zwischen uns Erwachsenen, um auch Beobachtungen meinerseits, egal wo ich diese gemacht hatte, zu besprechen.

So viel also zudem, was wir bis jetzt während dieser Diagnostik machen mussten.
Vermutlich habe ich die ein oder andere Aufgabe vergessen, ich gebe dann Bescheid ;-)

Bis bald
Eure Stina

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